Nach einem sehr temporeichen und kampfbetontem Spiel, gegen die DJK Grafenberg, hielten unsere C-Junioren nach 79 Minuten lediglich einen Punkt in den Händen. Lediglich, weil wir bis knapp 15 Minuten vor dem Ende sehr deutlich und auch verdient mit 4:0 führten. Das Spiel kippte, als unsere beiden offensiven Mittelfeldspieler, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur das Spiel hervorragend nach vorne getrieben haben, sondern auch sehr viel im defensiv Bereich aushalfen, etwas Fahrt rausnahmen. Sehr schnell gewann der Gastgeber Oberwasser und nutzte die Schwächen unserer Hinterleute gnadenlos aus. Wie abgeschnitten war unser bis dahin sehr gut kontrolliertes Spiel und es wurde teilweise nur noch plan- und kopflos gebolzt. Vor allem im Stellungsspiel und im Zweikampfverhalten wurden gegen eine immer stärker werdende Grafenberger Mannschaft erhebliche Schwächen deutlich. Aber die Schuld war nicht nur bei uns zu suchen, auch der Unparteiische trug in erheblchem Maße zum Spielausgang bei.

Beide Teams suchten von Beginn an schnell den Weg zum gegnerischen Tor, so dass es bereits in der Anfangsphase zu guten Chancen auf beiden Seiten kam. Die besten Möglichkeiten für unser Team hatte zweimal Willi Grimm und einmal Florian Keller die jeweils aus kurzer Distanz scheiterten. Grund zur Aufregung gab es nach rund 10 Minuten als zwei unserer Spieler kurz hintereinander durch Tätlichkeiten (Schlag ins Gesicht) verletzt wurden, dies vom Schiri jedoch nicht zur Kenntnis genommen wurde. Nach diesen Szenen, nahm die Härte im Spiel zu, wobei die Entscheidungen des Referees häufig nur sehr schwer nachvollziehbar waren. In der 26. Minute wurden unsere Angriffsbemühungen mit der 1:0 Führung belohnt. Ein wunderschön herausgespielter Treffer über vier Stationen. Den Anfang machte Tobias Mack mit einem schnell ausgeführten Einwurf, der seinen weg zu Florian Keller fand. Der wiederum mit einem Steilpass Daniel Fellner ins Spiel brachte. Dani überlief auf halblinks die gegnerische Hintermannschaft und passte von der Grundlinie präzise in den Rücken der Abwehr, auf Willi Grimm. Willi lies sich seine dritte Chance nicht entgehen und schob die Kugel überlegt und unhaltbar in den DJK-Kasten. Bis zur Halbzeit änderte sich nichts mehr am Ergebnis und so entließ der Unparteiische die Akteure nach 37 Minuten in die Pause.

Bis in die Zehen motiviert, kamen unsere Kicker nach der Pause aus der Kabine und legten los wie die Feuerwehr. Mit sehenswerten Ballstafetten wurde der Gegner ein ums andere Mal überspielt und unsere Jungs tauchten äußerst gefährlich vor dem Tor des Tabellenvierten auf. Nach knapp drei Minuten der zweiten Spielhälfte war es soweit. Diesmal war es Flo der sich über Außen durchsetzte und mit einem Traumpass Willi fand. Auch diesmal blieb Willi Sieger und vollstreckte treffsicher zum 2:0. Weiter ging es in Richtung des DJK Tors und wiederum nur drei Minuten später klingelte es erneut im Gehäuse der Gastgeber. Diesmal kam Flo über die linke Seite und seine Flanke fand unseren Verteidiger Marius Nix, der mit aufgerückt war und mit seinem zweiten Saisontreffer auf 3:0 erhöhte. Obwohl wir 3:0 führten drängten unsere Jungs weiter nach vorne und setzten durch ihren Kapitän Daniel Fellner nach 50 Minuten noch einen drauf. Dani nutzte eine Lücke in der Hintermannschaft, spielte sich bis in den Strafraum durch und beendete sein Solo mit einem trockenen Schuss ins lange Eck. Nun schien das Spiel für uns gelaufen, zumal wir in den folgenden Minuten noch zwei fast 100% Chancen hatten, diese aber etwas leichtfertig vergaben. Mit der komfortablen Führung im Rücken, nahmen unsere drei offensiv Spieler etwas Fahrt aus dem Spiel wodurch die Grafenberger wieder etwas Oberwasser bekamen. Die Wende im Spiel leitete dann aber doch der Schiri ein, als er nach 56 Minuten einen sehr umstrittenen Strafstoß gegen uns pfiff. Diese Gelegenheit ließ sich unser Kontrahent nicht entgehen und verkürzte auf 1:4. Immer mehr geriet nun unsere Hintermannschaft unter Druck und verlor zunehmend den Faden. Nur vier Minuten nach dem Anschlusstreffer, musste unser Keeper das zweite Mal hinter sich greifen. Dem vorausgegangen war ein heftiger Abwehrfehler. Einer unserer Verteidiger schlug bei seinem Abwehrversuch ein Luftloch, so dass sein Gegenspieler unbedrängt vor unserem Torhüter auftauchte und das Leder unhaltbar in die Maschen drosch. Ab diesem Zeitpunkt, war unsere gesamte Defensive durch den Wind und es wurde nur noch planlos gebolzt, statt kontrolliert gespielt. Immer häufiger lief man dem Gegner hinterher, so dass dieser immer häufiger und auch gefährlicher vor Stephans Kasten auftauchte. In der 59 Minute kam dann auf unserer Seite auch noch das Pech dazu. Eine verunglückte Flanke aus spitzem Winkel, klatschte weit hinter Stehphan zunächst an den Pfosten und dann zum 3:4 ins Netz. Wer nun gedacht hatte, dies wars gewesen, der sah sich (zumindest aus unserer Sicht) getäuscht. Denn statt das Spiel zu beenden, lies der Schiri (aus welchem Grund auch immer) mal eben gute 7 Minuten nachspielen. Dies reichte den Grafenbergern, um unsere nun völlig verunsicherten Spieler ein viertes mal zu bezwingen. Der Schiri krönte seine Leistung mit dem Schlusspfiff genau in dem Moment, als Dani freie Bahn aufs DJK-Tor hatte und abschließen wollte. Unsere Jungs waren nach „DIESEM SPIEL“, verständlicher weiße, völlig am Boden zerstört.

Eines wurde aus meiner Sicht wieder Mal sehr deutlich. Am Ende entscheidet nicht unbedingt die Leistung der Spieler oder das Glück ein Spiel, immer häufiger ist der Schiedsrichter derjenige, der ein Spiel entscheidet. Was gerade im Jugendbereich sehr traurig ist, da dies von unseren Jugendlichen nur sehr schwer oder gar nicht nachvollzogen werden kann. Bei so manchem Trainer kommt nach einem solchen Spiel schon Mal die Wut hoch, wenn er auf der einen Seite seine übers Spielfeld verteilten, am Boden liegenden und zum teil heulenden Spieler sieht und auf der anderen Seite die zum Teil schadenfrohen Bemerkungen des Gegenübers zu hören bekommt. Dass dies keinen Spaß macht, kann der eine oder andere sicherlich verstehen. Vielleicht ist dies auch mit ein Grund, weshalb die Vereine immer mehr Probleme bekommen Trainer und Betreuer für ihren Nachwuchs zu finden.
Ich habe mir mit dem Schreiben des Spielberichts diesmal bewusst mehr Zeit gelassen, um ihn möglichst sachlich und ohne Wut zu schreiben.

SG Bieswang.
Stephan Hoyer, Lukas Pobatschnig; Simon Hopf, Serdar Soydan, Sami Türk, Emin Öner
Daniel Fellner(1), Florian Keller, Toni Morana, Tobias Mack, Willi Grimm(2)
Sebastian Wild, Jonas Hüttinger, Marius Nix(1)